Januar 2021

Salzsau trifft Salzlama

Eigentlich ist die Lüneburger Salzsau das Haus- und Wappentier des Deutschen Salzmuseums. Die Gästeführer erzählen den großen und kleinen Besuchern von ihrer segensreichen Entdeckung der Solequelle. Ihr Konterfei schmückt Postkarten und Briefpapier. Schulklassen malen und basteln kleine Wildsäue nach ihrem Vorbild.

Die Salzsau könnte also zufrieden sein, wenn nicht plötzlich ein anderes Tier im Salzmuseum aufgetaucht wäre. Jetzt wird geschmollt, zumal das andere salzige Wesen gar nicht aus heimischen Gefilden stammt. Ein Fremdling sozusagen!

Vor drei Jahren war das neue Haustier aus Bolivien nach einer langen Reise in Lüneburg angekommen. Über 10 000 km hatte es gut verpackt in zwei großen Transportkisten hinter sich. Große Freude bei den Museumsleuten als es schließlich ans Auspacken ging. Die Überraschung war groß, statt aus Vorder- und Hinterteil bestand das salzige Tier aus zehn Einzelteilen und musste erst mühsam zusammengepuzzelt werden. Ein Fliesenkleber erwies sich dabei als sehr nützlich.

Das Ergebnis: ein lebensgroßes Lama aus Salz.

Heute steht es zufrieden in seinem Museumsgatter und erwartet viel neugierige Besucher, denen es aus seiner Heimat, der riesigen weißen Salzwüste in den Anden Boliviens, berichten kann.

3600 Meter hoch in den Anden liegt diese endlos weite Salzwüste von ca. 12000 km² Größe, der Salar de Uyuni. Die Salzkruste des Salar ist bis zu 30 Meter dick, sodass sogar schwere Lastwagen darauf fahren können. Nur in der Regenzeit ist die Salzkruste stellenweise mit Wasser bedeckt. Die Salzmenge dieser Salzwüste wird auf ungefähr zehn Milliarden Tonnen geschätzt.

Unter sehr harten klimatischen Bedingungen bauen die Salzarbeiter das Salz ab. Mensch und Tier müssen mit Salz versorgt werden. Mit der Hacke werden große Brocken aus dem Salzboden geschlagen - Bausteine für Häuser, Kirchen, Tische und Stühle, für eine komplette Welt aus Salz.

Aus den Salzsteinen entstehen kleine Tierfiguren als Souvenirs für die Touristen. Manchmal entstehen auch große Skulpturen wie ein Salzlama für ein Salzmuseum.

Ob unsere Lüneburger Salzsau versöhnt wäre, wenn sie den Andenmännern einmal Modell stehen könnte?

 

 

Dezember 2020

Salzperlen aus dem See

Die Salzperle ist eine sehr ungewöhnliche Erscheinungsform des Salzes.

Sie stammt aus dem Assalsee, dem salzigsten Gewässer der Erde. Er liegt am tiefsten Punkt Afrikas in Djibouti 155 Meter unter dem Meeresspiegel, nur neun Kilometer vom Roten Meer entfernt.

Die Salzperlen entstehen auf natürliche Weise durch ein besonderes Zusammenspiel von Sonne, Wind, Wasser und Wellen.

Durch einen ständigen Nordost-Passat-Wind kommt es regelmäßig zu einer intensiven Brandung am Westufer des Sees. Die Salzkristallwürfel werden von den Wellen hin und her bewegt und schleifen dabei gegenseitig ihre Ecken und Kanten ab. Runde Salzperlen entstehen.

Die Perlen haben einen Durchmesser von 3 bis 18 Millimetern.

Sie werden von Hand geerntet und auf dem Markt in den Handel gebracht.

 

 

November 2020

Hölzerne Soleleitung

Mit Hilfe von Rohrleitungen wurde das Salzwasser vom Solebrunnen in die Siedehäuser geleitet, wo es zu Salz verkocht wurde. Noch im 19. Jahrhundert waren diese Leitungen aus Holz. Es gab offene und geschlossene Leitungen. Für die geschlossenen Leitungen wurden Baumstämme mit Löffelbohrern ausgehöhlt.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts stand auf der Neuen Sülze ein „Bohrhaus“, in dem Baumstämme bearbeitet wurden (an der heutigen Straße „Neue Sülze“). Die ausgestellten Leitungen wurden auf dem Salinengelände gefunden. Sie stammen aus dem 19. Jahrhundert. Die Stämme sind aus Eichen- und Fichtenholz.